Ophavsperson:
Brev fra H.C. Andersen til Von Der Decken (20/02-1849)
Beskrivelse
Kopenhagen 20 Feb: 1848
Meine liebe mütterliche Freundinn!
In diesem Augenblick bekam ich Ihren Brief, und der hat mich gleich in Ihre Stube neben Ihnen und den freundlichen Töchtern hingesetzt; ach, wann wird ich wirklich da seyn können? Si schreiben, Sr. Majestät der König von Sachsen haben schon im April vorigen Jahres Ihnen einen Ring für mich gegeben; ich bin höchst überrascht durch diese unerwartete Gnade, und dadurch, dass Ihr König sich meiner noch erinnert. Als ich im Jahre 1845 das letzt Mal in Dresden war, empfing mich die königliche Familie so huldreich: ich vergesse diesen interessanten Abend nie! Wie könnte ich dann anders als wünschen, meine Dankbarkeit zeigen zu können, und dazu hatte ich im kommenden Jahre die einzige mir dagebotene Gelegenheit, als nemlich meine sämmtliche Schriften bei meinem Landsmann Lorck, und zwar in des sächsischen Königs Staaten, erschienen, ich sandte ein Exemplar, um meine tiefe Dankbarkeit zu zeigen; die Gedanke, mich dadurch um eine neue Gunst zu bewerben, war mir fern. Sie werden also meine Ueberraschung verstehen, und Sie meine liebe mütterliche Freundinn wissen wie gern ich, nach Emphang des Geschenkes dem König meinen Dank aus meinem vollen Herz bezeugen wollte; aber bei dem jetzigen Postgang geht es nicht sicher; denn die jenigen, welche in Schleswig und Holstein jetzt die Macht haben, öffnen die Briefe und wohl auch die Packete. – Hat nun der Ring, wie Sie sagen, so lange hingelegen, möchte ich doch lieber die mir zugedachte Freude bis zu einen – ich hoffe , nicht fernen – Tag aufgeschoben wissen, dem Tage nämlich, wo die unglücklichen Nachbar-Verhältnisse wieder in Ordnung kommen, und ich vor Ihrem huldreichen König meine tiefe Dankbarkeit aussprechen darf und kann. Mit der Frühlings-Sonne hoffe ich mich der Sonne des Friedens scheinen zu sehen. Jeden Tag erwarte ich diesen Anblick, und dann fliegt mein jubelnte Brief zu Ihenn, und dann giebts auch eine sichere Gelegenheit mir die bewesste Gabe zu schicken und erst dann will ich diese mit Freude empfangen könen.
Ob Sie als mütterliche Freundin dies mein Gefühl verstehen können?
Mit Gottes Hülfe sehen wir uns bald froh und frisch wieder. Tausende herzliche Grüsse für die Töchter, für Freunde und Freundinnen.
Erhalten Sie für mich die gnädige Erinnerung des Königlichen Paares.
Ihr innig ergebener
H.C. Andersen.
N.S.
Der Componist Gläser (Componist des Adlers Horst) und ich haben hier, unter Krieg und Streit D: Sommer, friedlich im Garten der Kunst, eine neue Oper: Die Hochzeit am Comer-See, beendiget. Die Oper ist mit Enthusiasme aufgenommen, Gläser hat viel Freude daran. – Das Freulein Bremer ist diese Winter in Kopenhagen, es ist in ihrem Wesen eine Ruhe, eine Milde, welche sich überall um Sie verbreitet. Das Frühjahr fängt hier schon an. Am Ende April geehe ich nach Haparanda und Torneå in Finland. Lebewohl! Lebewohl!
Oehlenschläger und Sohn lassen Sie grüssen.
Meine liebe mütterliche Freundinn!
In diesem Augenblick bekam ich Ihren Brief, und der hat mich gleich in Ihre Stube neben Ihnen und den freundlichen Töchtern hingesetzt; ach, wann wird ich wirklich da seyn können? Si schreiben, Sr. Majestät der König von Sachsen haben schon im April vorigen Jahres Ihnen einen Ring für mich gegeben; ich bin höchst überrascht durch diese unerwartete Gnade, und dadurch, dass Ihr König sich meiner noch erinnert. Als ich im Jahre 1845 das letzt Mal in Dresden war, empfing mich die königliche Familie so huldreich: ich vergesse diesen interessanten Abend nie! Wie könnte ich dann anders als wünschen, meine Dankbarkeit zeigen zu können, und dazu hatte ich im kommenden Jahre die einzige mir dagebotene Gelegenheit, als nemlich meine sämmtliche Schriften bei meinem Landsmann Lorck, und zwar in des sächsischen Königs Staaten, erschienen, ich sandte ein Exemplar, um meine tiefe Dankbarkeit zu zeigen; die Gedanke, mich dadurch um eine neue Gunst zu bewerben, war mir fern. Sie werden also meine Ueberraschung verstehen, und Sie meine liebe mütterliche Freundinn wissen wie gern ich, nach Emphang des Geschenkes dem König meinen Dank aus meinem vollen Herz bezeugen wollte; aber bei dem jetzigen Postgang geht es nicht sicher; denn die jenigen, welche in Schleswig und Holstein jetzt die Macht haben, öffnen die Briefe und wohl auch die Packete. – Hat nun der Ring, wie Sie sagen, so lange hingelegen, möchte ich doch lieber die mir zugedachte Freude bis zu einen – ich hoffe , nicht fernen – Tag aufgeschoben wissen, dem Tage nämlich, wo die unglücklichen Nachbar-Verhältnisse wieder in Ordnung kommen, und ich vor Ihrem huldreichen König meine tiefe Dankbarkeit aussprechen darf und kann. Mit der Frühlings-Sonne hoffe ich mich der Sonne des Friedens scheinen zu sehen. Jeden Tag erwarte ich diesen Anblick, und dann fliegt mein jubelnte Brief zu Ihenn, und dann giebts auch eine sichere Gelegenheit mir die bewesste Gabe zu schicken und erst dann will ich diese mit Freude empfangen könen.
Ob Sie als mütterliche Freundin dies mein Gefühl verstehen können?
Mit Gottes Hülfe sehen wir uns bald froh und frisch wieder. Tausende herzliche Grüsse für die Töchter, für Freunde und Freundinnen.
Erhalten Sie für mich die gnädige Erinnerung des Königlichen Paares.
Ihr innig ergebener
H.C. Andersen.
N.S.
Der Componist Gläser (Componist des Adlers Horst) und ich haben hier, unter Krieg und Streit D: Sommer, friedlich im Garten der Kunst, eine neue Oper: Die Hochzeit am Comer-See, beendiget. Die Oper ist mit Enthusiasme aufgenommen, Gläser hat viel Freude daran. – Das Freulein Bremer ist diese Winter in Kopenhagen, es ist in ihrem Wesen eine Ruhe, eine Milde, welche sich überall um Sie verbreitet. Das Frühjahr fängt hier schon an. Am Ende April geehe ich nach Haparanda und Torneå in Finland. Lebewohl! Lebewohl!
Oehlenschläger und Sohn lassen Sie grüssen.
Dimensioner
- højde: 21,6 centimeter
- bredde: 13,7 centimeter

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Farve
- Guld
- Sølv
- Sort
- Bronze
- Messing
Identifikation
H.C. Andersen-samlingenHCA/A-47-0008